Spreitenbach, 31. Dezember 1992

Gegen 18 Uhr werfen zwei unbekannte Männer einen Brandsatz Richtung einer offenen Türe bei der Unterkunft für Asylsuchende, in der vier Albaner wohnen. Dieser verfehlt jedoch das Ziel, ohne einen Schaden anzurichten.

Bäch SZ, 27. Dezember 2003

Unbekannte Täterschaft wirft kurz nach drei Uhr morgens einen Molotov-Cocktail auf den Balkon einer Asylbewerber-Unterkunft. Ein Asylbewerber erwacht und kann den Brand löschen. Ende Januar 2004 gestehen vier junge Männer, und sie hätten die Tat begangen, sie hätten in der rechtsextremen Szene verkehrt. Einer ist erst 17jährig und muss sich vom dem Jugendrichter verantworten. Ende Mai 2006 verurteilt das Strafgericht Schwyz drei Männer zu bedingten Gefängnisstrafen von 13 bis 18 Monaten. Sie hatten insgesamt viermal Molotovcocktails gegen Asylbewerberkunterkünfte gworfen, einzelne von ihnen weitere einschlägige Straftaten begangen.

Siebnen SZ, 27. Dezember 2003

Unbekannte Täter deponieren eine brennende Flasche vor der Asylbewerber-Unterkunft. Es entsteht geringer Sachschaden. Ende Januar 2004 gestehen vier junge Männer, sie hätten die Tat begangen und sie hätten in der rechtsextremen Szene verkehrt. Einer ist erst 17jährig und muss sich vom dem Jugendrichter verantworten. Ende Mai 2006 verurteilt das Strafgericht Schwyz drei Männer zu bedingten Gefängnisstrafen von 13 bis 18 Monaten. Sie hatten insgesamt viermal Molotovcocktails gegen Asylbewerberkunterkünfte gworfen, einzelne von ihnen weitere einschlägige Straftaten begangen.

Kloten, 25. Dezember 1994

Kurz nach halb drei Uhr nachts entdeckt ein Bewohner der Asylbewerber-Unterkunft, dass an der Rückseite der Wohnbaracke Feuer ausgebrochen ist. Die alarmierten Bewohner können das Feuer rechtzeitig löschen. Die Polizei findet mehrere mit Benzin gefüllte Plastikbehälter.

Volketswil ZH, 14. Dezember 1997

Unbekannte schleudern nachts zwischen halb vier und fünf Uhr einen Brandsatz gegen die Asylbewerber-Unterkunft. Die Holzwand wird russgeschwärzt.

Gossau, 13. Dezember 1992

Unbekannte schiessen – vermutlich aus einem fahrenden Auto – auf das Durchgangszentrum Bad Friedensberg für Asylsuchende. Zehn Personen sind im Aufenthaltsraum, als ein Geschoss dessen Fensterscheibe durchschlägt, aber niemanden trifft. Hans Wohlwend, Präsident der Schweizer Demokraten Wil, schreibt darauf in einem Leserbrief an die «Gossauer Zeitung»: «Es ist aber unfair unserer Bevölkerung gegenüber, wenn bei einem Anschlag auf eine Asylunterkunft immer so geschrieben wird, damit der Verdacht aufkommt, als seien unsere Landsleute daran beteiligt. Dabei ist bekannt, dass bei den aufgeklärten Fällen die Asylanten öfters selber Feuer gelegt oder auf ihre Landsleute geschossen haben.» Auch Bezirksammann Marcel Kreienbühl meint gegenüber der Presse, dass nicht nur Schweizer als Täter in Frage kämen . Denkbar sei etwa auch eine Abrechnung unter «den Asylanten», da ja bekannt sei, dass in «südlichen Ländern» vielfach nach dem Prinzip «Auge um Auge» gehandelt werde.

Savigny, 10. Dezember 1992

Beim Centre Croix-rouge leeren Unbekannte einen Kanister Benzin gegen das Gebäude und zünden dieses an. Dadurch wird die Fassade geschwärzt.

Buttikon SZ, 3. Dezember 1992

Bei der Asylunterkunft zündet ein Mann an der Windschutzwand Stoffstücke an. Das Feuer greift nicht auf das Wohngebäude über, sondern erlischt von selbst. Der Polizei ist der Täter bekannt, der als Motiv angibt, erfolglos auf Wohnungssuche gewesen zu sein, während die Asylsuchenden eine Unterkunft hätten.

Einsiedeln, 1. Dezember 1994

Morgens um 5.30 Uhr bricht im Keller der Asylunterkunft ein Feuer aus. Die sofort aufgebotene Feuerwehr kann den Brand löschen, bevor das Feuer auf weitere Räume übergreift. Der Sachschaden ist gering, Personen werden keine verletzt. Gemäss den polizeilichen Abklärungen kann ein technischer Defekt als Brandursache ausgeschlossen werden.

Bern, . Dezember 1992

In zwei aufeinanderfolgenden Nächten wird auf Wohnwagen von Fahrenden und des Zaffaraya geschossen. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und nicht wegen Gefährdung von Leben.

Aarwangen BE, 21. November 2003

Kurz vor halb vier morgens werfen Unbekannte beim Nebeneingang der AsylbewerberInnen-Unterkunft eine Flasche mit brennbarer Flüssigkeit. Der kleine Brand kann von einem Angestellten rasch gelöscht werden.Wenige Tage später verhaftet die Polizei zwei Männer und zwei Frauen (zwischen 17 und 27 Jahre alt). Die Verhafteten sind geständig, auch einen Brandanschlag auf das Haus einer Sozialpädagogischen Wohngruppe in Lützelflüh begangen zu haben. Im Sommer 2005 bestraft das Jugendgericht die beiden Frauen. Anfang November 2005 verurteilt das Kreisgericht Signau-Trachselwald die beiden Männer zu dreieinhalb Jahren bzw. 33 Monaten Zuchthaus. Während den Verhandlungen berichten die Täter, sie hätten während zweier Jahren an rechtsextremistischen Zusammenkünften teilgenommen, namentlich auch am 1. August auf dem Rütli.

Gränichen AG, 13. November 1999

In den frühen Morgenstunden werfen vorerst Unbekannte einen Molotov-Cocktail gegen eine Asylbewerber-Unterkunft. Der Brandsatz verfehlt nur knapp ein Fenster im ersten Stock und brennt dann vor dem Haus aus. Wenige Tage später verhaftet die Polizei neun junge Schweizer im Alter von 17 und 22 Jahren. Sie gehören ausnahmslos der rechtsextremistischen Szene an und wohnen in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn. Als Motiv nennen die Naziskins, sie hätten Rache für einen Kollegen nehmen wollen, der bei einer vorhergehenden Schlägerei verletzt worden sei. Erst im Januar 2005 müssen fünf der Angeschuldigten vor dem Bezirksgericht Aarau erscheinen. Es verurteilt den (inzwischen 28jährigen) Haupttäter, der in den Jahren bis 2002 noch weitere mehrere Gewaltdelikte begangen hat, zu 18 Monaten Gefängnis, bedingt auf fünf Jahre. Für die weiteren vier Angeklagten setzt es bedingte Gefängnisstrafen zwischen einem und zehn Monaten ab.

Cadenazzo TI, 13. November 1993

Eine Handgranate, die gegen ein Restaurant geworfen wird, prallt am inneren Teil eines doppelverglasten Fensters ab und auf das Trottoir zurück, wo sie explodiert. Zur Tatzeit feiern rund hundert Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien ein Fest.

Wolfhalden AR, 11. November 1993

Kurz nach 23 Uhr feuern drei Männer mit Maschinenpistolen auf ein Haus, in dem sich eine Moschee befindet. Ein Fenster geht in Brüche und Projektile schlagen in die Raumwände ein. Zu dieser Zeit hält sich niemand im betreffenden Haus auf. Die Ausserrhodener Kantonspolizei nimmt in den darauffolgenden frühen Morgenstunden drei Männer im Alter von 30 bis 32 Jahren sowie die Freundin des einen fest. Die Hausdurchsuchung ergibt, dass einer dieser Männer Zuhause ein Waffenlager angelegt hat, werden bei ihm doch 14 Pistolen, zwölf Gewehre – darunter Kalaschnikows und tschechische Sturmgewehre – sowie Munition gefunden. In Teilgeständnissen geben die Täter als Motiv an, sie hätten «den Jugoslawen» einen Denkzettel verpassen wollen, weil «Jugoslawen» an einer Schweizerin ein Unzuchtsdelikt verübt haben sollen. Die Anklage lautet auf Sachbeschädigung und Verletzung des Kriegsmaterialgesetzes. Das Kantonsgericht befindet die drei Männer der Sachbeschädigung für schuldig. Der eine erhält zweieinhalb Monate Gefängnis bedingt, beim zweiten erhöht sich dies wegen zusätzlicher Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz auf drei Monate bedingt und der dritte wird unter anderem wegen illegalen Waffenbesitzes und Alkohols am Steuer zu sechs Monaten Gefängnis bedingt verurteilt.

Gasel BE, 6. November 2003

Wenige Minuten nach Mitternacht zünden Unbekannte auf einem Fensterbrett einer AsylbewerberInnen-Unterkunft einen Feuerwerkskörper, dessen Explosion eine Fensterscheibe bersten lässt und die BewohnerInnen erschreckt.

Balerna TI, 6. November 2001

Eine Gewehrkugel trifft einen Wohnwagen, der auf einem Rastplatz von Fahrenden steht. Niemand wird verletzt. Die Polizei teilt mit, dass am Tatort ein Mann gesichtet worden sei.

Castione TI, 5. November 1994

Unbekannte werfen nachmittags einen Molotow-Cocktail gegen vier Propangasflaschen, die bei einer Unterkunft für Asylsuchende abgestellt sind. Die Täter treffen die Gasflaschen nicht.

Bern, 2. November 1994

Vor der Beratungsstelle für Asylsuchende im Berner Lorraine-Quartier brennen einen Auto und ein Motorrad. Während die Untersuchungsbehörden von einem Vandalenakt sprechen, vermutet das Beratungs-Team einen Anschlag auf seine Büros.

Bülach ZH, 23. Oktober 1994

Um elf Uhr nachts werfen Unbekannte eine mit Benzin gefüllte Bierflasche gegen einen der vier Holzpavillons der Asylbewerber-Unterkunft Mettmenriet. Obwohl eine Lunte brennt, explodiert der Molotow-Cocktail nicht. Zwei Männer aus der Asylbewerber-Unterkunft sehen zwei Gestalten davonrennen. Einige Bewohner verfolgen die Täter, doch können diese in der Dunkelheit entkommen. Dies ist der dritte Anschlag innerhalb kurzer Zeit.

Bülach ZH, 14-15. Oktober 1994

Gegen elf Uhr nachts bemerken NachbarInnen der Asylunterkunft an der Schaffhauserstrasse, wie ein Unbekannter eine mit brennbarer Flüssigkeit gefüllte und mit einem brennenden Papier verstopfte Glasflasche gegen eine Hausmauer wirft. Die Flüssigkeit verbrennt rasch, der Sachschaden bleibt gering. Zwei Stunden später bemerken fernsehende Asylbewerber einen Feuerschein vor einem Fenster und eilen ins Freie. Sie sehen noch schattenhaft eine Person ein wartendes Auto besteigen und entdecken auf der Wiese, wenige Meter vom Gebäude entfernt, einen brennenden Molotow-Cocktail, den sie mit einem nassen Tuch löschen können.

Bronschhofen SG, 13. Oktober 1998

Vor einer Militärunterkunft, die für die Aufnahme von AsylbewerberInnen aus Kosovo vorgesehen ist, explodiert kurz vor elf Uhr nachts ein Sprengsatz. Es entsteht geringer Sachschaden. Der Gemeinderat hatte sich vehement gegen die Einquartierung von AsylbewerberInnen in der Militärunterkunft ausgesprochen. In der Umgebung der Unterkunft lebende Haus- und Wohnungsbesitzer hatten die angebliche Wertverminderung ihres Eigentums beklagt.

Siebnen SZ, 9. Oktober 1992

In einem von Ausländern bewohnten Haus brennt es. Ursache und Hintergründe des Brandes sind nicht bekannt.

Sins AG, 4. Oktober 2003

Mutmasslich kurz vor drei Uhr nachts werfen Unbekannte fünf Molotov-Cocktails in den offenen aussenliegenden Treppenabgang einer Zivilschutzanlage, in der Asylbewerber untergebracht sind. Das Feuer verursacht Sachschaden. Anwohner hatten in der fraglichen Zeit drei Personen beobachtet, die zu Fuss unterwegs waren. Nach einer Woche verhaftet die Kantonspolizei vier Schweizer im Alter von 16 und 17 Jahren. Die geständigen Jugendlichen dürften, so die Aargauer Kantonspolizei, “der rechtsextremen Szene zuzuordnen sein, sind aber bis anhin diesbezüglich nicht in Erscheinung getreten.” Mit der Tat hätten sie die Bevölkerung “wachrütteln” wollen.

Vezia TI, 4. Oktober 1997

Unbekannte werfen einen Molotow-Cocktail gegen die Umgebungsmauer einer Liegenschaft, in der auch der Sekretär der jüdischen Gemeinde wohnt. Die Täterschaft flüchtet mit einem unbekannten Personenwagen.

Biel, 29. September 1999

Die Tageszeitung «Bund» berichtet, dass Mitte September das Schaufenster eines Geschäftes für indische und asiatische Spezialitäten beschossen wurde. Bereits rund zwei Monate vorher war das Schaufenster mit einem Stein eingeschlagen worden. Beide Male fanden sich auf den Scheiben eingeritzte Hakenkreuze sowie SS-Zeichen. Auch ein unmittelbar daneben liegender tunesischer Laden war Mitte April 1999 das Ziel eines Anschlages. Der Bund weiter: «Die Polizei, die sonst bei jedem Küchenbrand Comminiqués an alle Medien verschickt, hat zu den diversen Anschlägen noch nie informiert.»

Wettingen, 26. September 1992

In der Unterkunft für Asylsuchende Geisswies wird eine Kosovo-Albanerin durch einen Schuss durch die Fensterscheibe verletzt. Die Polizei nimmt in der gleichen Nacht einen der Tat verdächtigten Mann aus dem ehemaligen Jugoslawien fest, der sich als «Asylantenhasser» bezeichne. Später heisst es, die Täterschaft sei unbekannt.

Biel, 23. September 1995

Aus einem Gebäudekomplex werden Schüsse abgegeben, ein Passant wird an der Wange getroffen. Bei einer nachfolgenden Hausdurchsuchung verhaftet die Polizei acht Personen und findet neben Waffen auch rechtsextreme Literatur. Ein 29jähriger Schweizer gesteht, mit einer Luftpistole eine halbe Stunde wahllos auf Fensterscheiben und Passanten geschossen zu haben. Die ersten Befragungen ergeben, so informiert die Kantonspolizei Bern, dass einzelne der Festgenommenen mit rechtsradikaler Denkweise sympathisieren.

Brunnen SZ, 6. September 1994

Nach einer Anzeige wegen Nachruhestörung rückt die Polizei vor das Hotel «Fallenbach» aus und will Marcel Strebel, den einstigen Anführer der Patriotischen Front anhalten. Strebel eröffnet mit einem Sturmgewehr das Feuer, die Polizei schiesst zurück und verletzt Strebel an der Schulter. Nach diesem Angriff auf Polizisten wird Strebel in Untersuchungshaft genommen und damit als hafterstehungsfähig erachtet, nachdem er bisher mehrere rechtskräftige Haftstrafen nicht antreten musste. Im Mai 1996 erhebt der Schwyzer Staatsanwalt Anklage gegen Strebel. Ende März 1998 verurteilt das Schwyzer Kantonsgericht den ehemaligen Führer der Patriotischen Front (PF) – auch wegen einer Vielzahl anderer Delikte – zu zwanzig Monaten Gefängnis unbedingt. Ende Januar 1999 verurteilt das Schwyzer Obergericht Marcel Strebel wegen Gefährdung des Lebens und erhöht das Strafmass auf zwei Jahre Zuchthaus. Ein Teil der gegen Strebel erhobenen Verwürfe war allerdings inzwischen verjährt, so dass diverse Verfahren eingestellt werden mussten. Strebel entzieht sich dem Strafvollzug vorerst durch Flucht ins Ausland, wird jedoch in Spanien verhaftet und später ausgeliefert.

Villmergen, 6. September 1992

An der Fassade eines teilweise von Ausländern bewohnten Personalhauses richtet ein Molotow-Cocktail einen Schaden von etwa 100 Franken an.

Nussbaumen AG, 26. August 1997

Morgends um drei Uhr schleudern Unbekannte einen Molotow-Cocktail durch ein Fenster der Asylbewerberunterkunft. Innert Sekunden brennt die Küche lichterloh. Zwei weitere Molotow-Cocktail zerschellen an der Barackenwand. Die vierköpfige Familie aus Bosnien kann den Brand löschen. In der näheren Umgebung finden Polizisten ein Flugblatt mit der Aufforderung: «Schweizer wehrt euch». Zeugen berichten, sie hätten zwei vermummte junge Männer bei der Tat beobachtet. Einige Tage später ist ein Jura-Student geständig, den Molotowangriff wie auch den Brandanschlag vom Juli 1995 verübt zu haben. Er behauptet, als Einzeltäter gehandelt zu haben. . Im November 1998 verurteilt das Bezirksgericht Baden den Täter, der einst die rechtsextreme Gruppe Nationalistische Front Baden (NFB) initiierte, auch noch wegen zwei weiteren Brandanschlägen zu drei Jahren Zuchthaus und 1’000 Franken Busse.

Brig, 25. August 1993

Kurz vor 3 Uhr früh ereignet sich in der Schlossmetzgerei, die erst seit zwei Wochen von einem Albaner geführt wird, eine Explosion. Die Täterschaft hat sich gewaltsam Zutritt ins Geschäft verschafft und an mehreren Stellen Feuer gelegt. Obwohl die Feuerwehr den Brand rasch unter Kontrolle hat, entsteht grosser Sachschaden.

Bern, 21. August 1999

Vorerst Unbekannte schiessen mit einer Schrotflinte auf das Haus „Solterpolter“, ein einst besetztes, nun legal bewohntes Haus. Als Täter wird später ein Mitglied der Nationalen Offensive ermittelt. Das Kreisgericht Burgdorf verurteilt ihn – auch wegen weiteren Delikten – zu zehn Monaten Gefängnis bedingt.

San Vittore/Misox, 20. August 1994

Auf dem Standplatz für Fahrende explodieren in der Nacht mehrere Knallpetarden. Niemand wird verletzt, noch entsteht Sachschaden. Die Polizei vermutet die Ursache des Anschlages in der starken Präsenz der Fahrenden und schiebt ihnen so die Schuld am Anschlag selber zu. Seit mehreren Wochen haben sich rund 400 Fahrende aus dem Ausland mit 80 Wohnwagen in der Gemeinde aufgehalten, zum grössten Teil auf privaten Grundstücken.

Balerna TI, 18. August 1995

In der Nacht durchschlägt ein Schuss einen Wohnwagen in einer Wohnwagensiedlung von Fahrenden. Niemand wird verletzt. Die Tessiner Kantonspolizei vermutet, dass der Täter den Schuss von der nahen Kantonsstrasse aus abgegeben hat.

Couvet NE, 8. August 2004

Fünf Jugendliche schlagen bei der AsylbewerberInnen-Unterkunft die Fenster der Waschküche ein und versuchen mit Benzin einen Brand zu legen. Die Täter – alle 15jährig oder jünger – werden kurze Zeit später gefasst und sind geständig.

Eschenbach SG, 6. August 2002

In den frühen Morgenstunden werfen zwei Jugendliche einen Brandsatz gegen eine Gruppe von Asylbewerbern. Der Brandsatz verfehlt die Attackierten nur um wenige Meter. Die beiden Täter können noch in der Nacht ermittelt und verhaftet werden.

Courroux JU, 3. August 2012

In der Nacht feuert ein Unbekannter fünf Schüsse auf einen Wohnwagen von Romas. Ein weiterer Schuss beschädigt den Rückspiegel eines Autos. Die Fahrzeuge stehen zusammen mit anderen Wohnwagen auf einer Wiese.

Serocca d'Agno TI, 3. August 1995

Unbekannte legen einen Brand im Albaner-Treffpunkt Ristorante «Happy Days». Die Polizei vermutet fremdenfeindliche oder ethnische Motive.

Riedholz SO, 1. August 1996

Gegen halb zwei Uhr nachts entdecken Nachbarn einen Brandherd auf der Südseite des Gebäudes. Sie können den Brand vor Eintreffen der Feuerwehr löschen. Nach den beiden vorhergehenden Brandstiftungen waren die Asylbewerber aus Sicherheitsgründen bereits anderswo untergebracht worden. Noch am 1. August kann die Polizei einen Tatverdächtigen anhalten. Der 64jährige Mann aus dem Kanton Bern gesteht, die Brände gelegt zu haben.

Riedholz SO, 31. Juli 1996

Am frühen Morgen um halb fünf entdecken Nachbarn, dass auf dem hölzernen Steg beim Eingang der Asylbewerberunterkunft eine Brandspur zu einem Stoffbündel vor der Eingangstüre gelegt wurde. Die Brandentdecker wecken die Asylbewerber und benachrichtigen die Feuerwehr, die den Brand löschen kann, bevor grösserer Sachschaden entsteht.

Aarwangen BE, 30. Juli 2002

Zwischen drei und halb fünf Uhr nachts brechen Unbekannte in die AsylbewerberInnen-Unterkunft ein und legen im Erdgeschoss mehrere Brände. Der Brand kann bald gelöscht werden. Alle 55 BewohnerInnen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Riedholz SO, 30. Juli 1996

Ein Asylbewerber, der gegen ein Uhr nachts heimgekehrt, bemerkt einen Brand beim Hauseingang der Asylbewerberunterkunft. Unbekannte haben das hölzerne Treppengeländer mit Stofffetzen umwickelt und angezündet. Den Asylbewerbern gelingt es, den Brand zu löschen.

Seuzach ZH, 21. Juli 2000

Unbekannte werfen ein Molotovcocktail auf eine Unterkunft von AsylbewerberInnen. Das Attentat verursacht nur einen kleinen Sachschaden. Die Kantonspolizei Zürich orientiert die Öffentlichkeit nicht über den Anschlag.

Möhlin AG, 17. Juli 2000

Unbekannte versuchen eine Asylbewerber-Unterkunft anzuzünden, indem sie Benzin ausschütten. Die zwei Bewohner der Unterkunft bemerken einen starken Benzingeruch und gehen nachsehen. Sie sehen zwei Personen in weissen Pullovern und Kapuzen. Die Unbekannten sind eben daran, eine Benzinspur vom Haus weg zu legen. Die Täter ergreifen sofort die Flucht. Rund zwei Wochen später gesteht eine 19jährige Frau die Tat. Sie habe zuerst in einem Baselbieter Jugendtreffpunkt mehrere Skins getroffen, auch einen 16jährigen in ihren Tatplan eingeweiht, der ihr zwei Kanister Benzin aus der Garage seines Vaters beschafft habe. Nach der vereitelten Tat sei sie mit ihrem Auto geflüchtet. Später schreibt die Schweizerische Bundespolizei in ihrem Bericht “Skinheads in der Schweiz”: “Auch die Haupttäterin bei einem versuchten Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im Juli 2001 war aktives Mitglied von Blood & Honour”. Gegenüber Medienschaffenden hatte der Bezirksamtmann Ambros Kessler behauptet, die Täterin sei keine organisierte Rechtsextremistin, verkehre aber in rechtsextremen Kreisen. Den Brandanschlag habe sie nur begangen, weil ihr die Eltern einen Papagei vorenthalten hätten. Im Januar 2002 verurteilt das Bezirksgericht Rheinfelden die Täterin zu einer bedingten Gefängnisstrafe von 18 Monaten. Der Staatsanwalt, der auf drei Jahre Gefängnis plädierte, appeliert gegen das Urteil. Ende Oktober 2002 erhöht das Obergericht die Strafe auf zwei Jahre unbedingt.

Bern, 10. Juli 2000

Vorerst Unbekannte feuern nach Mitternacht über hundert Schüsse auf ein einst besetztes Haus, das von einer Wohngemeinschaft bewohnt wird. Noch in der selben Nacht verhaftet die Polizei einen 22jährigen Arztsohn aus Ittigen. Er gesteht seine Beteiligung bei der ersten Einvernahme. Drei Tage später verhaftet die Polizei einen zweiten Schützen und einen 19jährigen, der die beiden Schützen zum Tatort gefahren hatte. Letzerer hatte als Mitglied eines Jungschützenvereines, Zugang zu Waffen und Munition und beschaffte sich die Munition sowie eine der beiden Tatwaffen. Alle Täter gehören der rechtsextremen Szene an. Sie hätten die Tat aus “Abneigung gegen Linke” begangen, begründen sie die Tat. Anfang Oktober 2001 verurteilt das Kreisgericht Bern-Laupen die beiden Schützen wegen versuchter eventualvorsätzlicher Tötung zu fünf Jahren Zuchthaus und den dritten Mittäter zu 18 Monaten Gefängnis, bedingt auf drei Jahre.

Thun BE, 9. Juli 2005

Kurz nach Mitternacht feuert ein 26jähriger lokal bekannter Rechtsextremist beim Bahnhof mehrere Pistolenschüsse gegen einige TeilnehmerInnen eines Camps von GlobalisierungsgegnerInnen. Er trifft einen 17jährigen in den Oberschenkel. Das Opfer bemerkt seine Verletzung vorerst nicht und begibt sich erst am folgenden Abend in Spitalbehandlung. Im Verlaufe ihrer Ermittlungen nimmt die Polizei drei Personen fest, der 26jährige gesteht, mit einer Pistole mehrere unkontrollierte Schüsse in eine Personengruppe abgegeben zu haben. In ihren ersten Medienmitteilungen blendet die Berner Kantonspolizei den politischen Hintergrund vollständig aus. Ende Oktober 2006 verurteilt das Kreisgericht Thun den Schützen wegen versuchter vorsätzlicher Tötung zu sechs Jahren Zuchthaus, dazu widerruft das Gericht eine elfmonatige bedingte Freiheitsstrafe. Anfang Juli 2007 reduziert das Obergericht Bern die Strafe auf insgesamt 6 Jahre Freiheitsentzug, die Vorinstanz habe zuwenig gewichtet, dass der Schütze seinerseits von den Linken angegriffen worden sei. Allerdings bezweifelt das Gericht auch des Täters angebliche Abkehr vom rechtsextremen Gedankengut, da er sich doch jüngst in der Strafanstalt gegenüber Mithäftlingen rassistisch geäussert habe.

Biel, 7. Juli 1992

Auf ein Haus, in dem Asylsuchende aus dem ehemaligen Jugoslawien und dem Iran wohnen, wird ein Brandanschlag verübt. Alle können das Gebäude rechtzeitig verlassen. Eine Person erleidet Brandvergiftungen. Der Sachschaden beläuft sich auf 250’000 Franken.

Chavannes-près-Renens VD, 5. Juli 1999

Einer oder mehrere Unbekannte brechen ins unterirdische Zivilschutzzentrum ein und legen Feuer in einem Aufenthaltsraum, so dass die Anlage unbrauchbar wird. Am folgenden Tag hätten in den Zivilschutzräumen 132 Flüchtlinge aus Kosovo untergebracht werden sollen. In der Gemeinde waren 400 Unterschriften gegen die Unterbringung in der unterirdischen Anlage gesammelt worden, unter den Opponenten auch die Gemeindepräsidentin und zwei weitere Mitglieder des Gemeindesrates.

Nussbaumen AG, 3. Juli 1995

Unbekannte werfen kurz nach Mitternacht einen Molotow-Cocktail gegen die bewohnte Asylbewerber-Unterkunft. Das Feuer kann durch einen Bewohner rechtzeitig gelöscht werden. Der Aargauer Regierungsrat verurteilt den Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft und ruft die Bevölkerung auf, fremdenfeindlichen Aktionen entgegenzutreten und mitzuhelfen, Flüchtlinge vor Übergriffen zu schützen. Nach einem erneuten Anschlag auf die AsylbewerberInnen-Unterkunft (25.August 1997) wird der Täter, ein 23jähriger Jura-Studenten und Unteroffizier der Schweizer Armeee aus dem Grossraum Baden, verhaftet. Im Herbst 1998 verurteilt das Bezirksgericht Baden den Täter, der einst der Nationalistischen Front Baden (NFB) angehörte hatte, zu drei Jahren Gefängnis. Im Sommer 2000 reduziert das Obergericht Aargau die Strafe auf 30 Monate Gefängnis und begründet dies mit der langen Zeit, die sich das Bezirksgericht Baden für die schriftliche Begründung des erstinstanzlichen Urteils genommen habe.

Horgen ZH, 1. Juli 2005

Ein 19jähriger Schweizer schiesst kurz nach Mitternacht mit seinem Sturmgewehr aus rund fünfzig Meter Entfernung neunmal ein Wohnwagencamp von Fahrenden. Ein Wohnwagen, in dem sich zwei Personen befinden, wird von einer Kugel durchbohrt. Mitte Juli 2006 verurteilt das Bezirksgericht Horgen den Täter wegen Gefährdung des Lebens zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Der Täter gab an, er habe “die Zigeuner erschrecken” und vertreiben wollen, weil er sie für verantwortlich hielt, dass ihm beim Baden in einem in der Nähe gelegenen Weihers zwei Tage zuvor 200 Franken entwendet worden waren. Ende März 2007 erhöht das Obergericht die Strafe auf drei Jahre Gefängnis, wobei es die Hälfte zur Bewährung aussetzt.

Sursee, 29. Juni 1993

In einem von Ausländerinnen, Ausländern und Asylsuchenden bewohnten Mehrfamilienhaus versucht eine unbekannte Täterschaft, einen Brand zu legen. An den offenen Wohn- und Schlafzimmerfenstern einer kurdischen Familie werden die Vorhänge angezündet. Das Feuer erlischt von selbst – und es entsteht kein Gebäudeschaden. Als einer der Bewohner des Hauses heimkehrt, flüchtet ein einzelner mutmasslicher Täter unerkannt.

Galbisio TI, 19. Juni 2010

Ein Unbekannter schiesst zwei Schüsse auf den Wagen eines Roma. Die Treffer zerstören die Heckscheibe. Gemäss Zeugen und den ersten Ermittlungen der Polizei wurden die Schüsse aus einem Auto aus abgefeuert, dessen Lenker auf der Autobahn kurz anhielt und anschliessend flüchtete. Tage später verurteilt Bischof Pier Giacomo Grampa den Anschlag, mit kriminellen Verhalten löse man keine Probleme. Lega-Präsident Giuliano Bignasca hingegen fordert, dass es den Fahrenden verboten werden solle, im Tessin anzuhalten.

Genf, 13. Juni 1999

Unbekannte Täterschaft versucht einen Brandanschlag gegen das Gebäude, in der die Entraide protestant suisse/HEKS untergebracht ist. Am gleichen Morgen legen Unbekannte frühmorgens Feuer vor der Wohnungstüre des Leiter der HEKS-Flüchtlingsabteilunge. Eine schlaflose Nachbarin bemerkt das Feuer rechtzeitig und kann den Brand der bereits brennenden Türe löschen. Zwei Tage später erhält der Verantwortliche einen anonymen Brief, abgestempelt in Lausanne, mit Fotokopien von Presseausschnitten über Kriminalität von Asylbewerbern und der handschriftlichen Bemerkung: «SOS Suisse: halte aux réfugiés criminels!» Der Leiter der Flüchtlingsabteilung hatte sich im Abstimmungskampf gegen die erneute Verschärfung des Asylrechtes engagiert. Die Stadtregierung verurteilt Tage später in einem Comminiqué «diese unannehmbare Angriffe gegen die demokratischen Rechte».

Rümlang ZH, 13. Juni 1999

Kurz nach vier Uhr morgens versuchen Unbekannte erfolglos die Türe der Asylbewerberunterkunft einzudrücken. Daraufhin werfen sie mehrere Molotov-Cocktails gegen die Unterkunft. Ein Nachbar avisiert die Kantonspolizei. Eine Patrouille rückt aus, begnügt sich jedoch mit einer langsamen Vorbeifahrt. «Keine Leute, kein Brandgeruch, kein Brandschaden» hätte die Patrouille feststellen können, erklärt ein Sprecher der Kantonspolizei auf Anfrage. Stunden nach dem Anschlag finden recherchierende Mitarbeiter von Radio Lora jedoch Scherben, verkohlte Stofffestzen und geringe, aber sichbare Brandspuren.

Altikon ZH, 12. Juni 2000

Vier Vermummte, mutmasslich Skinheads, greifen eine Fest von Jugendlichen mit Molotoc-Cocktails und Schrotflinte an. Ein leicht verletztes Opfer zieht seinen Strafantrag zurück und begründet dies mit der Furcht vor Repressalien.

Euthal SZ, 8. Juni 2003

Unbekannte werfen am frühen Morgen einen brennenden Gegenstand in den Eingangsbereich der Asylbewerberunterkunft. Das Feuer erlischt bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr. Ende Januar 2004 gestehen vier junge Männer, sie hätten die Tat begangen und sie hätten in der rechtsextremen Szene verkehrt. Einer ist erst 17jährig und muss sich vom dem Jugendrichter verantworten. Ende Mai 2006 verurteilt das Strafgericht Schwyz drei Männer zu bedingten Gefängnisstrafen von 13 bis 18 Monaten. Sie hatten insgesamt viermal Molotovcocktails gegen Asylbewerberkunterkünfte geworfen, einzelne von ihnen weitere einschlägige Straftaten begangen.

Birr AG, 3. Juni 2007

Kurz nach Mitternacht feuern Unbekannte aus einem fahrenden Auto heraus, insgesamt sieben Schüsse auf die Asylbewerberunterkunft ab. Zwei Projektile dringen durch ein Fenster in den Wohnraum. Zwei Tage später veröffentlicht die Aargauer Kantonspolizei, dass gegen diese Asylunterkunft bereits Ende Januar ein Molotov-Anschlag verübt worden sei und man ebenfalls ein Fahrzeug der Marke “Golf” gesehen habe. Tage später schreibt ein Unbekannter im Internet-Forum der “Blood and Honour”-Schweiz: “Tja, ev merkens die Nigger so das sie nicht beliebt sind in der Schweiz”.

Fällanden ZH, 27. Mai 2007

Zwei junge Männer, einer 16-, der andere 20jährig, beide im Bezirk Uster wohnhaft, werfen kurz nach Mitternacht einen Brandsatz gegen die Hausmauer einer Asylbewerberunterkunft. Die Bewohner können den Brand mit einem Eimer Wasser löschen. In der folgenden Nacht kurz vor Mitternacht werfen sie nochmals zwei Molotov-Cockails gegen die Unterkunft, verfehlen jedoch ihr Ziel, so dass sie auf dem Vorplatz verpuffen. Mehrere Wochen später kann die Polizei die Täter ermitteln. Sie sind geständig, sie hätten die Bewohner der Asylunterkunft erschrecken wollen.

Altendorf SZ, 27. Mai 1995

Morgens um fünf Uhr geben Unbekannte ungefähr zwanzig Schüsse auf einen Ausländer ab, der in einem Gewerbezentrum an der Arbeit ist. Der Beschossene bleibt unverletzt. Die Schwyzer Polizei verfolgt verschiedene Spuren, auch eine fremdenfeindlich motivierte Tat schliesst sie nicht aus.

Novazzano TI, 24. Mai 1997

Aus einem fahrenden Auto schiesst ein Unbekannter auf einen von Fahrenden bewohnten Wohnwagen, in dem sich ein Ehepaar mit sechs Kindern aufhält. Verletzt wird niemand, obwohl mindestens eine Kugel in das Gefährt eindringt.

Genf, 24. Mai 2007

Gegen fünf Uhr morgens bemerkt eine Anwohnerin, dass die Syagoge Hechal Haness in Flammen steht. Die Synagoge wird durch den Brand teilweise zerstört. Nach den ersten Abklärungen geht die Polizei davon aus, dass das Feuer mutwillig gelegt worden ist.

Dietlikon, 18. Mai 1993

Unbekannte verüben mittels zweier Molotow-Cocktails einen Brandanschlag auf eine Wohnung für Asylsuchende, die zu dieser Zeit leersteht. Der Sachschaden beläuft sich auf 30’000 Franken.

Altstätten SG, 14. Mai 1999

Nachts kurz vor drei Uhr schiessen Unbekannte auf beleuchtete Zimmer des Asylbewerberzentrums.

Bülach, 6. Mai 1992

Etwa um vier Uhr morgens legen Unbekannte eine Benzinspur durch die Wiese zu einem Pavillon, den Asylsuchende bewohnen. Sie bespritzen auch die Holzwand der Unterkunft mit Benzin und werfen Molotow-Cocktails. Die Bewohnerinnen und Bewohner können den Brand selber löschen. Die Polizei erscheint um 11 Uhr vormittags am Ort des Geschehens – und zwar erst, nachdem der Zentrumsleiter zweimal darum gebeten hat. René Dutli, Pressesprecher der Zürcher Kantonspolizei, rechtfertigt diese Verspätung gegenüber der «WochenZeitung» damit, dass der betreffende Polizeibeamte noch anderweitig mit Einbrüchen aus derselben Nacht zu tun gehabt hätte. Die …Öffentlichkeit wird über diesen Vorfall nicht informiert, weil der Anschlag nicht sehr bedeutend gewesen sei, der Sachschaden lediglich fünf- bis sechshundert Franken betrage – so Dutli weiter. In letzter Zeit hätten sich mehrere ähnliche Fälle zugetragen, die nicht vermeldet worden seien.

Langnau am Albis ZH, 4. Mai 2008

Ein Feuer verwüstet ein Haus, in dem sich eine Bar befindet, geführt von einem Mann türkischer Herkunft. Brandstiftung stehe “im Vordergrund der Ermittlungen”, meldet die Zürcher Kantonspolizei. Knapp fünf Jahre später macht die “Zürichsee-Zeitung” publik, dass es sich um einen Brandanschlag von Rechtsextremen handelte und dass zwei Menschen damals nur mit Glück unverletzt blieben und dass der Sachschaden rund 340’000 Franken betrug. Drei Schweizer und ein Deutscher, wohnhaft in Zürich, Basel und Frauenfeld, inzwischen 24-bis 33jährig, hatten in der Tatnacht zuerst eine rechtsextreme Veranstaltung besucht. Vor dem Bezirksgericht Horgen behaupten sie, es sei “ein Konzert in der Nähe von Luzern” gewesen. Es war der Tag, da in der Innerschweiz die “Gründungsfeier” des Waldstätterbundes” stattfand. Auf ihrem Heimweg kam den vier Gesinnungskameraden dann die Idee “etwas anzuzünden”, zuerst dachten sie an einen alten VW-Bus, ein Asylheim, eine Unterkunft von “Zigeunern”. Sie entschieden sich für die Bar in Langnau, da sie von einem Türken geführt werde, mit dem sie einmal eine Auseinandersetzung gehabt hatten. Auch behaupten sie, das Gerücht habe zirkuliert, der Barbesitzer handle mit Drogen. Selbstverständlich meinen die vier Brandstifter vor den Richtern nun, sie hätten sich inzwischen von der rechtsextremen Szene losgelöst. Das Bezirksgericht verurteilt die vier Brandstifter zu Gefängnisstrafen von 22 bis 30 Monaten, meist bedingt. Nur zwei Neonazis müssen für 6 Monate unbedingt in den Knast, allerdings haben die Täter im vergangenen Jahr bereits einige Zeit in Untersuchungshaft verbracht, die an die Strafe angerechnet wird.

Thusis, 29. April 1994

Zum dritten Mal innert sechs Wochen brennt es im Haus «Viamala», in dem Familien aus dem ehemaligen Jugoslawien wohnen. Eine Zeitungsausträgerin entdeckt um 4 Uhr 30, wie Rauch und Flammen aus den Fenstern schlagen. Die Bewohnerinnen und Bewohner können sich retten, aber es entsteht ein millionengrosser Schaden am denkmalgeschützten Haus. Die Staatsanwaltschaft teilt mit, es müsse von Brandstiftung ausgegangen werden.

Reinach BL, 29. April 1993

Um 2 Uhr 40 detoniert im «Orient Bazar» ein Brandkörper. Die Feuerwehr bringt den Brand rasch unter Kontrolle. Dennoch entsteht ein Sachschaden von rund 100’000 Franken, der Laden ist völlig zerstört. Die Polizei stellt fest, dass die Täterschaft mit einem Stein ein Loch in die Glastüre zum Laden geschlagen und durch dieses einen Brandsatz ins Lokal geworfen hat. Hinweise auf die Urheber des Brandanschlages gibt es keine.

Mollis GL, 27. April 1996

Unbekannte entzünden mit einem Molotowcocktail einen unbewohnten Neubau der AsylbewerberInnen-Unterkunft. Das Feuer kann rasch gelöscht werden, der Sachschaden bleibt gering.

Cazis, 26. April 1993

Mit einem Luftgewehr wird auf einen peruanischen Strafgefangenen der Anstalt Realta geschossen, der im Freien mit Gartenarbeit beschäftigt ist. Das Geschoss, das seinen Kopf nur knapp verfehlt, durchschlägt die Scheibe eines Gewächshauses. Der stellvertretende Anstaltsleiter geht davon aus, dass es sich dabei um einen Bubenstreich handle, und die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt.

Reinach BL, 24. April 1993

Unbekannte legen im türkischen Spezialitätenladen «Orient Bazar» Feuer, indem sie durch ein schräg gestelltes Fenster einen Vorhang anstecken.

Balerna TI, 24. April 2004

Unbekannte Männer schiessen zwei oder drei Schüsse auf einen Wohnwagen von Fahrenden. Ein Schuss verfehlt ein Mädchen nur knapp. In den letzten Jahren schossen Unbekannte in der Region viermal auf Wohnwagen von Fahrenden.

Bern, 19-20. April 1994

In der Nacht auf den 20. April, den Geburtstag Hitlers, entdeckt ein Angestellter des Erstaufnahmezentrums für Asylbewerber eine brennende Flasche auf dem benachbarten Grundstück. Er kann das Feuer rechtzeitig löschen, bevor ein grösserer Schaden entsteht. Ausserdem ist das Eingangstor zur Unterkunft für Asylsuchende gewaltsam aufgebrochen worden. Es ist der dritte derartige Anschlag auf das Erstaufnahmezentrum.

Schattdorf UR, 14. April 1995

Unbekannte schiessen in der Nacht auf das Asylbewerber-Zentrum. Sechs Geschosse durchschlagen einen parkierten Bus und beschädigen die Hauswand des Zentrums. Eine Person, die zum Tatzeitpunkt am Fenster steht, kommt mit dem Schrecken davon

Regensdorf ZH, 10. April 1992

In einem Pavillonbau, in dem 19 Asylsuchende aus Kosovo untergebracht sind, bricht gegen zwei Uhr morgens ein Brand aus. Drei der Bewohner müssen sich mit Brandverletzungen an den Beinen in Spitalpflege begeben, einer kann sich ambulant ärztlich behandeln lassen. Die Feuerwehr bringt den Brand rasch unter Kontrolle. Dennoch brennt die Küche vollständig aus. Der Sachschaden am Gebäude beträgt mehrere zehntausend Franken. Die Bezirksanwaltschaft Dielsdorf geht nach bisherigen Erkenntnissen nicht von Brandstiftung aus.

Reinach (BL), 9. April 1994

Am frühen Morgen verüben Unbekannte einen Brandanschlag auf das kurdische Kulturzentrum. Die Täter steigen durch ein eingeschlagenes Küchenfenster und legen Feuer. Die Feuerwehr löscht den Brand rasch.

Locarno, 3. April 1995

Unbekannte verüben einen Brandanschlag auf ein Lebensmittelgeschäft. Die Polizei schliesst fremdenfeindliche Motive nicht aus, da der Ladenbesitzer kroatischer Herkunft ist.

Stein AG, 23. März 2008

Unbekannte werfen kurz nach Mitternacht einen Molotovcocktail gegen eine Asylbewerberunterkunft. Die Flasche durchschlägt das Fenster nicht, sondern zerbirst am Fensterrahmen. Das Feuer erlischt von selbst. Die Polizei verhaftet einige Tage später fünf Personen, vier Männer und eine Frau. Einer ist 20 Jahre alt, die übrigen vier sind 17-jährig. Drei stammen aus der Umgebung, zwei wohnen in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Anfang Januar 2010 verurteilt das Bezirksgericht Rheinfelden den inzwischen 22jährigen Haupttäter wegen qualifizierter Brandstiftung zu 2 Jahren Gefängnis, bedingt auf 2 Jahre. Der Staatsanwalt hatte 4 1/2 Jahre Gefängnis gefordert. Vor Gericht erklärt der Verurteilte: “Die Flasche habe ich damals geworfen, um den Asylanten Angst zumachen, um zu zeigen, dass wir sie hier nicht haben wollen.” Die vier MittäterInnen mussten sich vor dem Jugendrichter verantworten.

Küsnacht ZH, 21. März 2000

Gegen ein Uhr morgens wirft eine unbekannte Täterschaft einen Molotov-Cocktail in den Flur einer Asylbewerberunterkunft. Die Asylsuchenden wachten wegen der Geräusche auf und konnten die Flammen löschen. Nach einigen Tagen verhaftet die Polizei vier Brandstifter, zwei 18jährige Ortsansässige und eine 16jährige Frau aus dem Kanton Baselland, weiter einen 17jährigen deutschen Skinhead. Alle Verhafteten bewegen sich in der Naziskin-Szene oder deren Umfeld. Ende September 2000 verurteilt das Bezirksgericht Meilen die beiden Küsnachter Skinheads wegen versuchter Brandstiftung zu 18 Monaten Gefängnis bedingt auf vier Jahre. Sie wurden weiter schuldig gesprochen der Verursachung einer Explosion, die ein zufällig im Gang anwesendes Kind hätte schwer verletzen können, sowie diverser Sachbeschädigungen an Gebäuden in Küsnacht. Sie hatten verschiedene Male Hakenkreuze und Sprüche wie “Nigger raus” und “Arbeit macht frei” auf Wänden angebracht.

Biel, 15. März 1992

In einem mehrstöckigen Studiohaus, in dem Asylsuchende und Personen vom Schutzaufsichtsamt untergebracht sind, breitet sich nach 20 Uhr ein Brand so rasch aus, dass das Gebäude vollständig zerstört wird. Vier der sechs anwesenden Personen versuchen, sich durch einen Sprung aus dem Fenster im dritten Stock zu retten. Ein 27jähriger Pakistani verletzt sich dabei tödlich, die anderen werden mit Brand- und Knochenverletzungen in Spitalpflege verbracht. Der Sachschaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Franken. Die Polizei geht zunächst von fahrlässiger Verursachung durch einen Bewohner aus. Am nächsten Tag gibt der Untersuchungsrichter aber bekannt, dass die Feuersbrunst «eindeutig auf Brandstiftung zurückzuführen» sei. Allerdings dränge sich die These, dass Täter mit fremdenfeindlicher Gesinnung den Brand gelegt hätten, zurzeit «in keiner Weise» auf. Einige Tage später erreicht das «Bieler Tagblatt» ein Schreiben, in dem sich eine bislang unbekannte «Ku-Klux-Klan-Sektion Biel» zum Brandanschlag bekennt. In einer ersten Reaktion will es Untersuchungsrichter Michel Moeckli zunächst noch offenlassen, ob es sich beim Bekennerbrief um einen üblen Streich handle oder ob «die Sache einen ernsten Hintergrund» habe.

St. Gallen, 14. März 1992

Ein Grossbrand zerstört in der südlichen Altstadt ein mehrstöckiges Haus vollständig und beschädigt weitere umliegende Gebäude. Vier Personen finden den Tod – drei Schweizer und ein Österreicher. Sieben weitere Personen müssen mit Rauchvergiftung in Spitalpflege verbracht und 27 evakuiert werden. Im zerstörten Haus haben vornehmlich Sozialhilfeempfänger und Asylsuchende gewohnt. Im Erdgeschoss hat sich das Klublokal einer kurdisch-türkischen Vereinigung befunden. Die Polizei geht davon aus, dass der Brand im Treppenhaus der zerstörten Liegenschaft ausgebrochen ist, gibt aber einen Monat nach dem Brand bekannt, dass eingehende Befragungen von 180 Personen absolut keine Hinweise auf einen politisch motivierten Brandanschlag geben würden – was nicht heisse, dass Brandstiftung auszuschliessen sei.

Lugano TI, 14. März 2005

In der Nacht brennt die Synagoge, ebenso ein Kleidergeschäft, das einer jüdischen Familie gehört. In der gleichen Nacht will ein Brandstifter auch in einem Haus in einer Vorortsgemeinde Feuer legen. Wenige Tage nach dem Brand verhaftet die Polizei einen 58jährigen ehemaligen Buschauffeur. Die Polizei behauptet sofort, Antisemitismus sei nicht das Motiv der Brandanschläge gewesen. Allerdings hatte der Verhaftete als Buschauffeur sich mindestens einmal geweigert, orthodoxe Juden zu transportieren. Im Herbst verurteilt eine Einzelrichterin den Täter zu zwei Jahren Gefängnis, schiebt jedoch den Vollzug zugunsten einer ambulanten Therapie auf. Die Richterin relativiert in der Urteilsbegründung allerdings den schnellen Freispruch vom Antisemitismus: “Ob man will oder nicht, als der Angeklagte zur Tat schritt, hat er nicht eine katholische oder protestantische Kirche und nicht irgendein Geschäft in Brand gesetzt. Als er in seinem kranken Zustand beschloss, mit Feuer Schäden herzustellen, da suchte er Symbole jüdischer Herkunft”.

Zürich ZH, 12. März 2012

Vor dem Eingang eines Hauses einer jüdischen Familie in Zürich Wiedikon zündet ein Brandstifter mit Benzin einen Roller an. Die Fassade ist bis über den ersten Stock rauchgeschwärzt. Laut Zeugen hat der unbekannte Brandstifter lauthals über Juden geflucht, während er den Roller anzündete, berichtet der „Blick“. Die Polizei untersucht den Vorfall.

Langendorf SO, 4. März 2007

Gegen halb zwölf nachts fällt einer Asylbewerberin ein Auto auf, das in langsamer Fahrt am Gebäude vorbeifährt. Kurze Zeit später kommt das Fahrzeug, besetzt von zwei Männern, wieder zurück, hält vor dem Fenster an. Aus dem Wagen schiesst eine Person gegen das Gebäude. Das Projektil durchschlägt die Aussenwand des Gebäudes.

Sins AG, 28. Februar 2005

Kurz nach Mittag findet ein Asylbewerber einen brennenden Brandsatz vor der Asylbewerber-Unterkunft. Er alarmiert einen Betreuer, der das brennende Material mit einer Schaufel entfernen und in den Schnee befördern kann.

Bern, 26. Februar 1992

Beim Erstaufnahmezentrum für Asylsuchende an der Bollingerstrasse legen unbekannte Täter – wie ein paar Tage zuvor bereits – eine gut zehn Meter lange Lunte und zünden diese an. Die Fassade der Baracke wird leicht verrusst.

Geroldswil ZH, 23. Februar 1992

Gegen 03 Uhr 30 werfen Unbekannte einen selbstgebastelten Brandsatz gegen die Eingangstüre des Pavillons in der Grindeln, in dem Asylsuchende untergebracht sind. Der Molotow-Cocktail prallt von der Tür ab und entzündet sich auf dem Vorplatz des Gebäudes. Verletzt wird niemand, es entsteht geringer Sachschaden.

Brugg AG, 23. Februar 1996

Unbekannte schleudern einen Brandsatz gegen die Aussenfassade des Asylbewerberheimes.

Bern, 17. Februar 2002

David Mulas, Präsident und Gründer der Nationalen Partei der Schweiz (NPS), zieht in einer Gasse der Altstadt eine grosskalbrige Pistole und feuert mehrere Schüsse ab. Er stellt sich später der Polizei und behauptet, er sei von Rechtsradikalen italienischer Abstammung bedroht worden und habe “zur Selbstverteidigung” geschossen.

Rickenbach, 16. Februar 1992

Aus einem Auto wird mit einem Schrotgewehr auf das Durchgangszentrum für Asylsuchende geschossen.

Köniz, 15. Februar 1992

Auf die Asylunterkunft Niederwangen wird um etwa 01 Uhr 15 ein Brandanschlag verübt. Nach ersten polizeilichen Erkenntnissen ist eine 25 Meter lange Brandspur von einer Verbindungsstrasse zum Hintereingang gelegt worden. Die anwesenden Asylsuchenden haben das Feuer vor dem Eintreffen der Feuerwehr selber löschen können. Es ist niemand verletzt worden.

Bern, 13. Februar 1993

Spät am Abend wartet ein Asylsuchender aus Sri Lanka mit zwei Landsleuten beim Bahnhof auf das Tram. In der Nähe steht eine Gruppe von Männern, die heftig diskutieren. Plötzlich löst sich einer aus dieser Gruppe und schiesst mit einer Faustfeuerwaffe aus kurzer Distanz auf den Tamilen und verletzt diesen an der Schulter, so dass er ins Spital verbracht werden muss. Über Täter und Motiv herrsche Unklarheit. Bern habe, so Polizeisprecher Lorenz Hess gegenüber der «WochenZeitung» keine militante ausländerfeindliche Szene.

Schönbühl, 11. Februar 1992

Unbekannte sprengen mit Feuerwerkskörpern den Briefkasten einer Asylunterkunft.

Biel, 9. Februar 1994

Ein Mann spricht auf deutsch einen Asylsuchenden aus Angola an und fragt nach «Coke» (Kokain). Er zieht eine Faustfeuerwaffe aus seiner Hosentasche und gibt einen Schuss auf den Asylsuchenden ab, der aber nicht getroffen wird. Der Täter flüchtet unerkannt. Die Polizei findet am Tatort eine leere Geschosshülse.

Allschwil BL, 2. Februar 1999

In der Nacht zünden vorerst Unbekannte einen türkischen Imbissstand an. Mitte Juni 1999 verhaftet die Polizei zwei Skinheads – einer 18-, einer 19-jährig -, nachdem sie nachts randaliert und Sachschäden verursacht hatten. Die beiden Skins gestehen, dass sie die Brandstiftung am Imbissstand begangen haben. Gemäss Polizeicomminiqué gaben die Täter als Motiv Frustration über die Gesellschaft und Fremdenhass an. Mitte Dezember 2000 verurteilt das Strafgericht Basel-Land die beiden Skins – auch wegen weiterer Delikte – zu fünf bzw. acht Monaten Gefängnis bedingt. Einer der Verurteilte war auch mitbeteiligt an einer geplanten Auseinandersetzung zwischen Skinheads und Kurden in Riehen BL. Vor Gericht bezeichneten sie die Skins als Blocher-Anhänger und erklärten auch, dass sie zur Tatzeit der Skin-Organisation „Blood and Honour“ angehört hatten.

Kappel SO, 29. Januar 2005

Morgens um drei Uhr entdecken Bewohner des Asylzentrums, dass vorerst Unbekannte ihre Unterkunft in Brand gesteckt haben. Die Asylbewerber können sich retten, der Pavillon brennt vollständig nieder. Die Ermittlungen ergeben dass die Täter Abfall an der Ostseite des Pavillons mit einem Brandbeschleuniger angezündet worden war. Vier Tage später ermittelt die Kantonspolizei drei Jugendliche aus der Region als Täter, ein junge Frau von 17 Jahren und zwei junge Männer von 16 und 13 Jahren. Sie hätten ihre Tat aus “Hass auf Ausländer” begangen.

Mendrisio TI, 26. Januar 2001

Kurz vor Mitternacht fahren Unbekannte mit zwei oder drei Autos bei einem Lagerplatz für Fahrende vor, auf dem rund ein Dutzend Wohnwagen italienischer Roma stehen. Die Unbekannten werfen einen Molotov-Cocktail immitten der abgestellten Wagen und verschwinden wieder.

Zürich, 23. Januar 1993

In einer Liegenschaft an der Badenerstrasse zerstört eine Explosion mit anschliessender Feuersbrunst eine sich im Untergeschoss befindliche türkische Bäckerei und richtet am Wohngebäude und den umliegenden Häusern einen Sachschaden von 1,5 Mio. Franken an. Dabei ist niemand verletzt worden und die zunächst evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses können noch in der selben Nacht in ihre Räumlichkeiten zurückkehren. Die Fachleute von Feuerwehr und Polizei stellen bei ihrer Bestandsaufnahme ein explosives Gasgemisch fest. Ein Sprecher der Stadtpolizei räumt zuerst ein, dass es keine Hinweise auf einen Sprengstoffanschlag gäbe – und auch die Bundesanwaltschaft rechnet nicht damit. Am 28. Januar gibt die Stadtpolizei bekannt, dass auf Grund der gefundenen Spuren doch von Brandstiftung auszugehen sei.

Birr AG, 22. Januar 2007

Unbekannte werfen zwei Molotov-Cocktails gegen eine Asylbewerberunterkunft. Ein Hausbewohner kann den Brand löschen. Augenzeugen beobachten einen “VW Golf”. Die Aargauer Kantonspolizei orientiert erst Anfang Juni über den Angriff, nachdem Unbekannte – ebenfalls in einem Fahrzeug der Marke “VW Golf” – auf die gleiche Unterkunft geschossen haben.

Freiburg, 20. Januar 1992

Wenige Minuten nach Mitternacht alarmiert ein Anwohner, welcher ein Feuer beobachtet, die Feuerwehr. Der Brand zerstört ein Lebensmittelgeschäft, das ein Türke führt, vollständig. Der Schaden dürfte sich auf mehrere hunderttausend Franken belaufen. Die Polizei schliesst Brandstiftung nicht aus. Man habe aber weder Graffitis noch andere Spuren gefunden, welche auf eine rassistisch motivierte Tat hinweisen würden, erklärt ein Polizeisprecher.

Dietikon, 20. Januar 2015

In der Nacht vom 19. auf den 20. Januar brach im zürcherischen Dietikon im Keller einer Asylunterkunft ein Feuer aus. Wie die Kantonspolizei Zürich später mitteilte, wurde der Brand absichtlich gelegt, Brandstiftung stehe im Vordergrund. Der Feuerwehr gelang es zwar rasch, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Gleichwohl wurden die 21 Bewohner der Asylunterkunft – hauptsächlich Flüchtlinge aus Eritrea – evakuiert. Verletzt wurde niemand. Durch das Feuer entstand ein Sachschaden von rund 20 000 Franken.

(Total 100 Vorfälle)
Author: Regula Bähler
L'auteur: Regula Bähler
Autorin: Regula Bähler