Gränichen AG, 13. November 1999

In den frühen Morgenstunden werfen vorerst Unbekannte einen Molotov-Cocktail gegen eine Asylbewerber-Unterkunft. Der Brandsatz verfehlt nur knapp ein Fenster im ersten Stock und brennt dann vor dem Haus aus. Wenige Tage später verhaftet die Polizei neun junge Schweizer im Alter von 17 und 22 Jahren. Sie gehören ausnahmslos der rechtsextremistischen Szene an und wohnen in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn. Als Motiv nennen die Naziskins, sie hätten Rache für einen Kollegen nehmen wollen, der bei einer vorhergehenden Schlägerei verletzt worden sei. Erst im Januar 2005 müssen fünf der Angeschuldigten vor dem Bezirksgericht Aarau erscheinen. Es verurteilt den (inzwischen 28jährigen) Haupttäter, der in den Jahren bis 2002 noch weitere mehrere Gewaltdelikte begangen hat, zu 18 Monaten Gefängnis, bedingt auf fünf Jahre. Für die weiteren vier Angeklagten setzt es bedingte Gefängnisstrafen zwischen einem und zehn Monaten ab.