Gossau, 13. Dezember 1992

Unbekannte schiessen – vermutlich aus einem fahrenden Auto – auf das Durchgangszentrum Bad Friedensberg für Asylsuchende. Zehn Personen sind im Aufenthaltsraum, als ein Geschoss dessen Fensterscheibe durchschlägt, aber niemanden trifft. Hans Wohlwend, Präsident der Schweizer Demokraten Wil, schreibt darauf in einem Leserbrief an die «Gossauer Zeitung»: «Es ist aber unfair unserer Bevölkerung gegenüber, wenn bei einem Anschlag auf eine Asylunterkunft immer so geschrieben wird, damit der Verdacht aufkommt, als seien unsere Landsleute daran beteiligt. Dabei ist bekannt, dass bei den aufgeklärten Fällen die Asylanten öfters selber Feuer gelegt oder auf ihre Landsleute geschossen haben.» Auch Bezirksammann Marcel Kreienbühl meint gegenüber der Presse, dass nicht nur Schweizer als Täter in Frage kämen . Denkbar sei etwa auch eine Abrechnung unter «den Asylanten», da ja bekannt sei, dass in «südlichen Ländern» vielfach nach dem Prinzip «Auge um Auge» gehandelt werde.