Während einer Parlamentsdebatte hat SVP-Gemeinderat Jürg Michel Fahrende diskriminiert, wie Medien berichteten. «Wenn man Zigeuner nicht vom Sehen erkennt, dann spätestens mit der Nase» – so zitierte das «Bieler Tagblatt» den Politiker. Für die Juso Bielingue und die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verstiess er damit gegen die Anti-Rassismus-Strafnorm, worauf die beiden Organisationen Anzeige erstattet haben. Die Juso begründen die Anzeige einerseits damit, mit der Aussage Michels würde implizit behauptet, dass Fahrende schlecht röchen. «Diese Formulierung stellte geradezu eine Aufforderung zur Diskriminierung der Fahrenden dar», so die Juso in ihrer Mitteilung.
Ähnlich argumentiert die GfbV: «Mit der Behauptung, dass ‹Zigeuner› stinken, wird eine ganze Gruppe auf rassistische Weise herabgesetzt». Juso und GfbV stören sich zudem am Begriff Zigeuner. Das sei eine «verletzende Fremdbezeichnung», heisst es in der Mitteilung der GfbV. «Im deutschsprachigen Sprachraum ist der Begriff nämlich durch den nationalsozialistischen Völkermord geprägt, dem 500000 Sinti, Roma und Jenische zum Opfer fielen.»