Zürich, 15. November 2019

Wie Medien berichten, will sich ein junger Zürcher Gemeinderat telefonisch bei der Stadtpolizei über eine Intervention erkundigen, die sich folgendermassen zugetragen hat: Ein Beamter wollte von der Wohnung des grünen Zürcher Gemeinderats im Langstrassen-Quartier aus eine Überwachung im Dealer-Milieu durchführen. Der Gemeinderat selbst war nicht zu Hause, sondern nur seine Mitbewohnerin. Diese gewährte der Polizei keinen Einlass. Als sich der Gemeinderat später bei der Stadtpolizei telefonisch über diesen Vorgang informieren will, äussert sich die Auskunftsperson am Telefon rassistisch: Sie erklärt, dass man an jenem Abend eine Wohnung gesucht habe, um den «Chügeli-Negern» auf die Schliche zu kommen. «Sobald die Dealer die Polizei sehen, schlucken sie die verpackten Drogen runter», zitieren Medien aus dem Telefongespräch. «Deswegen nutzen wir Bars und Restaurants als Überwachungsorte. Ein Polizist sitzt dann im Restaurant und funkt raus, wenn er einen Deal sieht. Da es aber an der Dienerstrasse kaum seriöse Bars oder Restaurants gibt, greifen wir manchmal auf Wohnungen von ehrlichen Bürgern wie Ihnen zurück.» Den Begriff «Chügeli-Neger» wiederholte die Dame am Telefon laut Medienberichten demnach mehrmals. Nachdem die Äusserungen an die Öffentlichkeit gelangt sind, entschuldigt sich die Stadtpolizei Zürich für die rassistischen Äusserungen der Auskunftsperson am Telefon. «Unsere Abklärungen haben ergeben, dass unsere Mitarbeiterin leider in diesem Fall rassistische oder fremdenfeindliche Worte verwendet hat. Wir bedauern das und entschuldigen uns dafür. Das Kommando akzeptiert solche Äusserungen nicht», heisst es in einer Twitter-Antwort an den jungen Grünen-Politiker.