Bern, 21. Januar 2016

Die Schweizer Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Juso) posteten auf ihrer Facebook-Seite eine antisemitische Karikatur, mit der sie für die sogenannte Spekulationsstopp-Initiative werben wollten. Die Karikatur zeigte einen Mann mit riesiger Nase, grossen Zähnen, einem schwarzen Hut und Koteletten, die an Schläfenlocken erinnern – der Mann sollte die personifizierte «internationale Finanzlobby» darstellen und erinnerte stark an den stereotypen Juden, wie ihn die Nazis in der antisemitischen Zeitschrift «Der Stürmer» zeichneten.

Kurz nach dem Posting kamen die Negativreaktionen und Protestkommentare, sodass die Juso die Karikatur wieder von ihrer Seite löschte. Später entschuldigte sich die Jungpartei und schrieb: «Wir verstehen, dass die Karikatur durch antisemitische Codes und Stereotype eine Interpretation zulässt, die absolut nicht den Grundwerten der Juso entspricht. Wir möchten uns an dieser Stelle uneingeschränkt für diesen bedauernswerten Fehler entschuldigen und versichern, dass es nicht die Absicht war, Antisemitismus zu reproduzieren.» Die Vizepräsidentin der Partei nannte die Publikation zudem einen «ungewollten Fauxpas».