Eine Gruppe von Schweizer Fahrenden, insgesamt zwölf Familien, hat im St. Gallischen Waldkirch mit einem Landwirt einen Mietvertrag für zwei Wochen unterschrieben – solange wollen sie auf seinem Landstück bleiben und in der Zeit in der Umgebung handwerkliche Dienste anbieten. Doch einen Tag später kreuzen Vertreter der Gemeinde und die Polizei auf und stellen den Fahrenden ein Ultimatum: Sie hätten den Platz bis um 17 Uhr zu räumen, sonst würden die Wohnwagen abgeschleppt. Vertreter der Fahrenden können hinter dieser Aktion nur offene Ablehnung erkennen. Waldkirch verhalte sich so, wie man andernorts sich ungebührlich verhaltende Roma verjage. Auch die Interessensgemeinschaft der Fahrenden in der Schweiz sagt, in Waldkirch spiele sich ab, «was heute gar nicht mehr sein dürfe». Alle kämen ihren vertraglichen Pflichten nach und es gäbe keinen Anlass für Klagen und dennoch würden die Fahrenden einfach weggewiesen. «Das kann es ja nicht sein», so Daniel Huber, Präsident der Radgenossenschaft.