In der Nacht dringen Unbekannte in das islamische Zentrum ein. Sie wüten sowohl im Gebets- wie auch im Aufenthaltsraum, sie zerreissen den Koran, verwüsten Gebetsteppiche. Sie entwenden einen Fernsehen und einen Satelliten-Empfänger. Sie ritzen auch ein Hakenkreuz in eine Schranktüre im Gang des Zentrums. Ein Sprecher des Zentrums berichtet, dass das Zentrum seit seiner Eröffnung schon mehrmals angegriffen worden sei.
In einer Fernsehdiskussion zum Thema “Peut on rire de tout?” (Kann man über alles lachen?), meint Pascal Bernheim, Herausgeber der Revue de Genève, über den umstrittenen und wegen antisemitischer Aeusserungen verurteilten französischen Komiker Dieudonné, dieser sei ja gar nicht lustig, “weil er ein Neger ist.” Diese Aussage wird schnell auch im Internet verbreitet und erntet heftige Reaktionen. Bernheim entschuldigt sich umgehend, ein Lausanner Kulturverein klagt gegen den Moderator und zwei weitere Verantwortliche des Westschweizers Fernsehens wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm. Mitte Februar 2009 stellt der Genfer Generalstaatsanwalt Daniel Zappeli das Verfahren ein, die Aussagen seien zwar unangemessen und ungeschickt gewesen, aber nicht strafbar.
Auf dem Internet-Auftritt des “Nationalen Beobachter Berner Oberland” wird ein Text, überschrieben “Vom Bananenopfer zum Stehaufmännchen”, publiziert. Der unbekannte Autor beschäftigt sich mit einer Stellungsnahme des schwarzen SP-Nationalrates Ricardo Lumgeno zum Wahlerfolg des künftigen US-Präsidenten Barack Obama. Der Ausdruck “Bananenopfer” spielt auf einen Vorfall an, bei dem Lumgeno mit Bananen beworfen wurde. Der Text endet: “Ob Lumengo’s kindlicher Traum von Multikulti nur für Europa gelten soll, zu dem er – logischerweise – als Fremder keinen Bezug und keine Wurzeln besitzt; oder ob er auch zustimmen würde, wenn sein schwarzer Kontinent wieder von Weissen überflutet würde? Wie fanatisch ist Lumengo also wirklich? Wie dem auch sei. Die Tatsache, dass er sich als Schweizer Volksvertreter versteht, erfordert schon eine gehörige Portion Ignoranz. Alles andere wäre wohl schlicht und einfach untertrieben.” Der Text ist illustriert mit der Darstellung eines Affen, dieser grinst und hält eine Banane in der Hand.
Die PNOS-Sektion Willisau sorgt für erhellende Aufklärung, in eigener Sache. Auf ihrer Homepage lässt sich die PNOS-Ortsgruppe über die Frage “Obama – Ein Schwarzer?” aus. Der kurze Text endet: “Egal ob in Amerika ein Weisser, ein Schwarzer, ein Latino, ein Chinese oder sonst jemand Präsident wird. Gewisse Kreise und Lobbyisten im Hintergrund bestimmen die amerikanische Politik und der Präsident ist ihre Marionette.” Auch Obama sei “von diesen Kreisen” bereits auf ‘Kurs’ gebracht worden, dies beweise Obamas Aussage: “Es gibt keine grössere Bedrohung für Israel als den Iran … und mein Ziel wird es sein, diese Bedrohung auszuschalten”. Illustriert ist der Text mit einem Bild von Barack Obama, der eine Kippa auf dem Kopf tragend einen Zettel in die Klagemauer steckt.
Unbekannte kleben in der Nacht Flugzettel an die Schaufenster eines jüdischen Geschäftes, versehen mit einen gelben Judenstern und der Aufschrift “Schweizer wehrt euch! Kauft nicht bei Juden”. Der Geschäftsinhaber erstattet Meldung bei den Strafverfolgungsbehörden.
Beim Fussballspiel der A-Juniorenmannschaften von Racing Club ZH und dem FC Industrie Turicum stellt sich beim Stand von 6:0 für Industrie ein Spieler der führenden Mannschaft vor die Ersatzbank des Gegners. Er lässt die Hosen runter und skandiert mit entblösstem Geschlechtsteil: “Wir sind nicht beschnitten – und das ist auch schöner”. Er reagiert damit darauf, dass die Racing-Spieler alle auch dem jüdischen Klub FC Hakoah angehören und die Spiele mit dem Davidstern auf der Brust bestreiten. Der Schiedsrichter verweist den provozierenden Spieler unverzüglich des Feldes. Nach dem Spiel bedrängen und attackieren Spieler und Fans den Racing-Trainer, der sich nur durch Flucht retten kann. Ein Racing-Spieler berichtet nach dem Spiel, dass ihm während des Spieles “Vergasung im KZ” nachgerufen worden sei.
Im Gemeinschaftsraum der lokalen rechtsextremistischen Organisation “Morgenstern” führt die Partei National Orientierter Schweizer PNOS ihren Parteitag durch. Anwesend sind rund 100 Personen, neben dem Willisauer Ortsgruppenleiter Michael Vonaesch treten der neugewählte Langenthaler Stadtparlamentarier Timotheus Winzenried, das Bundesvorstandsmitglied Denise Friedirch und zwei weitere nicht genannte Parteiexponenten auf. Anschliessend spricht der österreichische Antisemit Richard Melisch. Er erklärt unter anderem, dass das Ziel der Internationalisten die Auslöschung der Völker und die Schaffung eines Schmelztiegels der Rassen sei.
Im Mitteilungsblatt der Gemeinde veröffentlicht die Sozialvorsteherin Rita Lauber (FDP) ausländerfeindliche Verse: “Samichlaus, du liebe Maa, söttisch die Uneerliche vom Usland diheime lah. S Migrationsamt hät Familienachzug bewilligt, es isch en Hoon. Sie händ kei Arbet und händ kei Lohn. Wänd nöd schaffe und händ kei Gäld, spiled lieber Gitarre uf derä Wält . . . Anstatt eus z bringe en Sack voll Nusse, pack doch die i und nimms in Wald use.”
Mitglieder der Jeunesses Identitaires Genève bringen an vielen Orten im Paquis-Quartier Kleber an mit der Aufschrift “70 Déliquants = 70 Expulsions”. (70 Täter = 70 Ausweisungen).