Zürich ZH, 19. Dezember 2010

Der SonntagsBlick veröffentlicht einen Text, überschrieben “Juden korrigieren SVP”, wonach nach einer Intervention des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes SIG die SVP in ihrem neuen Parteiprogramm einige kleine Änderungen vorgenommen habe, beispielsweise schreibt die Partei nicht mehr von der “Überfremdung der Schweiz”, sondern sie fordert “Zuwanderung stoppen”. Der Artikel wird auch im Internet veröffentlicht und erhält viele Kurzkommentare. Die Redaktion schaltet beispielsweise die Zuschrift einer “Meier Susi, Luzern”: “Es gibt wohl kein andere Glaubensgemeinschaft, die so viel Macht und Beziehungen besitzt wie das Judentum. Wer schafft es sonst, dass ganze Strassen gesperrt werden? Wer kann ganze Völker jahrelang verknechten und unterdrücken, ohne dass jemand etwas getraut zu sagen? Wer schreit bei jedem zweiten Satz nach der Geschichte? Die, die selber genug verbrochen haben. Aber eben es getraut sich ja keiner was zu sagen oder zu unternehmen.” Die antisemitische Zuschrift erhält umgehend Unterstützung. Ein “Edilson Klegues Montedo, Berlin” schreibt: “Sie bringen es genau auf den Punkt – ich hätte es nicht deutlicher formulieren können. Gegen alle Länder dieser Welt darf man kritisch gegenübertreten ohne, dass vehemente Wehklagen entgegentönen… ausser bei den Juden. Warum? Anscheinend gibt es Völker mit Sonderstatus.”