Lausanne, 01. Januar 2006

Kurz vor fünf Uhr morgens verlässt ein 16jähriger Jugendlicher schwarzer Hautfarbe zusammen mit Freunden eine Nachtbar, als sie mehreren PolizistInnen begegnen, die wegen einer tätlichen Auseinandersetzung gerufen worden waren. Der Jugendliche war in früheren Jahren mehrmals polizeilich aufgefallen. Eine Polizistin erkennt den ehemaligen Kunden, sie beiden beschimpfen sich gegenseitig. Später wird der Jugendliche wie einer seiner Begleiter zu Boden geworfen, in Handschellen gelegt und auf einen nahegelegenen Posten gebracht. Auf dem Weg wird er von einen Polizisten geschlagen. Auf dem Posten wird er eine halbe Stunde fin einer Zelle festgehalten und dann entlassen. Wenige Minuten später wird er von einer Gruppe von Polizisten angehalten, in einen Kastenwagen gesperrt und weit ausserhalb der Stadt in einem Wald wieder freigelassen, nachdem er noch mit einem Pfefferspray besprüht worden war. Der Vorfall wird erst im Oktober 2007 bekannt, nachdem ein interner Bericht öffentlich wird. Dieser berichtet von Gewalt innerhalb des Korps und von verbreiteter Gewalt gegenüber Zivilpersonen, vor allem gegen Personen “in einem Zustand der Schwäche” (en situation de faiblesse”).